Das Stanzen ist ein Trennverfahren zur Herstellung von Präsentationsmappen, Verpackungen, Etiketten, Karten und einer Vielzahl verwandter Produkte. Gestanzt werden beispielsweise Verpackungen für die Lebensmittelbranche, Hygiene-, Medizin- und Pharmaindustrie. Aber auch bei Visitenkarten, Einladungen und geschäftlichen Präsentationen aller Art wird das Stanzverfahren gerne und häufig eingesetzt. Unterschiedlichste Materialien und Grammaturen lassen sich stanzen und so in die gewünschte Form bringen. Die in der Druckvorstufe geplanten kompletten Stanzformen werden für die Druckereien in spezialisierten Firmen zur Stanzformherstellung produziert. Beim Stanzen werden mit speziellen Maschinen wie z.B. dem Heidelberger Tiegel oder einem Heidelberger Zylinder und einer Stanzform Linien oder Formen in Papier oder Pappe gepresst und aus dem Druckbogen gestanzt.
Stanzen für eine große Auswahl an Materialien
Das Stanzen ermöglicht das teilweise oder vollständige Heraustrennen von Konturen mithilfe eines scharfkantigen Stanzwerkzeugs. Anschließend werden die gestanzten Formen manuell oder voll automatisiert herausgebrochen. Fast jede erdenkliche Form ist möglich, um Präsentationsmappen, Karten, Verpackungen und vieles mehr herzustellen. Das Stanzen wird oftmals auch verwendet, um einen sogenannten „Fenstereffekt“ zu erzielen. Hier kann man durch ein ausgestanztes Fenster in der Vorderseite bspw. einer Karte oder Buchseite auf einen Ausschnitt der nachfolgenden Seite blicken. Eine ähnliche Wirkung erhält man durch das Stanzen von aufklappbaren Türen wie bei einem Adventskalender. Gestanzt wird auch, um sogenannte „Pop-Up-Effekte“ zu erzielen, bei denen Objekte beim Aufklappen dreidimensional hervortreten, wie z. B. einer Klappkarte oder einem dreidimensionalen Kinderbuch.
Um dem kompletten Druckerzeugnis eine andere Form zu geben, wendet man das Konturstanzen an. Auf diese Art entstehen beispielsweise runde, herz- oder sternförmig gestanzte Karten oder Formate, welche an einen Gegenstand oder sonstigen Umriss angelehnt sind. Kleine Teilstücke, sogenannte Haltepunkte/Stege, halten die Verbindung zum Material, sodass die gestanzten Teile nicht sofort aus dem Druckbogen herausfallen. So ist auch das Anstanzen mit entsprechenden Werkzeugen problemlos möglich. Beispielsweise wird bei Aufklebern das Material nicht durchgestanzt, sondern es wird lediglich die Oberfläche angestanzt.
Zwei unterschiedliche Arten des Stanzverfahrens
Generell gibt es zwei verschiedene Stanzverfahren, das Hubstanzen und das Rotationsstanzen.
Eine Hubstanzvorrichtung besteht aus einer Presse, in welcher ein Stanzwerkzeug befestigt wird. Das Stanzwerkzeug besteht in der Regel aus einem flachen Oberwerkzeug und einem Unterwerkzeug. Im Oberwerkzeug befinden sich die Stanzstempel und im Unterwerkzeug die dazu passende Matrize. Beide Werkzeuge werden so präzise zueinander ausgerichtet, dass die im Oberwerkzeug montierten Stempel ganz genau in die Matrize des Unterwerkzeugs treffen und sich parallel aufeinander zu bewegen. Zwischen den Werkzeugen verläuft die Materialbahn. Beim Hubstanzen wird das Material getaktet eingeführt, das heißt, der Materialvorschub wird während des Stanzvorganges unterbrochen.
Beim Rotationsstanzen erfolgt der Stanzprozess durch Drehung der Werkzeuge und nicht durch eine geradlinige Bewegung der Werkzeuge wie beim Hubstanzen. Der Abstand grafischer Elemente und Texte zur Stanze (Messer und Rillung) sollte mind. 3-5 Millimeter betragen. Sie können auch nach bereits bestehenden Stanzformen in unserem umfangreichen Stanzformen-Repertoire stöbern, wodurch Sie sich Kosten für das Erstellen einer neuen Stanzform ersparen. Sehr gerne besprechen wir hier bei Druckgott persönlich Ihr Projekt und finden die passenden Materialien und technischen Lösungen für Ihr gewünschtes Druckprodukt per E-Mail, telefonisch oder direkt bei uns vor Ort in der Druckerei Gottschalk in Berlin.
Stanzverfahren für zahlreiche Produkte
Diese Produkte können Sie mit dem Gebrauch von Stanzformen sehr gut individualisieren und veredeln (Auswahl):
- Visitenkarten (z.B. abgerundete Ecken)
- Einladungskarten, Grußkarten, Flyer (Konturstanzen)
- Mappen und Präsentationsmappen
- Blöcke
- Broschüren
- Verpackungen
- Etiketten, Aufkleber
- u.v.m.