Eine Heißfolienprägung wertet Ihre Druckprodukte auf

Die drucktechnisch dekorative Aufwertung einer Drucksache mittels Folien wird in der Fachsprache Heißfolienprägung genannt. Hierbei wird die Beschichtung einer Folie, wie z. B. eine Metallic-Farbe in Gold oder Silber, durch starken Druck und Hitze herausgelöst und auf die Drucksache gepresst. Diese kann aus Papier oder Karton bestehen. Aber grundsätzlich gibt der Bedruckstoff die technische Machbarkeit her, was bedeutet, dass auch Materialien wie bspw. Leder oder Kunststoffe damit bearbeitet werden können. Die Einsatzmöglichkeiten orientieren sich an Oberflächenstruktur, Haftfähigkeit und natürlich an der Hitzebeständigkeit des zu bedruckenden Materials.

Bei der Technik handelt es sich um ein Verfahren, dass sich historisch gesehen aus der Blindprägung heraus entwickelt hat. Bereits im Jahre 1892 erhielt der Berliner Buchbinder und Unternehmer Ernst Oeser sein Patent zur „Herstellung farbiger Tiefprägung unter Verwendung farbiger Folien“. Diese sind in Fachkreisen auch heute noch als sogenannte „Oeser-Folien“ bekannt. Die bis heute benutzte Heißprägefolie in Rollenform gibt es so seit 1932. Die bereits in den 1920er Jahren stark steigende Nachfrage führte schließlich zur Internationalisierung.

Je nach Folie werden sowohl hochwertige visuelle und sogar haptisch erfahrbare Kontraste erzeugt. Von gold-, bronze- und silberfarbigen Effekten bis hin zu matt, glänzend bzw. auch Perlmutt-Schimmernd ist vieles möglich. So wird das Druckprodukt zu einem echten Hingucker. Nicht nur eindrucksvoll, sondern auch sehr praktisch sind spezielle Hologrammfolien. Neben ihrer optischen Funktion fungieren diese insbesondere bei Eintrittskarten als Fälschungsbarriere.

Der technische Prozess einer Heißfolienprägung ist recht anspruchsvoll

Beim Heißfolienprägen unter dem Einfluss von Druck, Temperatur und Kontaktzeit mehrere Transferschichten einer Prägefolie auf das zu bedruckende Material übertragen. Dies geschieht mithilfe eines Prägestempels, der aus Metall besteht bzw. als großflächige Prägewalze vorbereitet wurde. Beide werden für den Folientransfer stark erhitzt. Die Temperatur hängt jeweils von der verwendeten Prägefolie, dem zu bedruckenden Material sowie dem Maschinentyp ab. Sie liegt zwischen 80 und 220 °C.

Die unterschiedlichen Schichten der Polyester-Folie sind durch eine Trennschicht separiert. Diese schmilzt, wenn das erhitzte Prägewerkzeug auf sie trifft und gibt die jeweiligen Transferschichten frei. Diese umfassen die optischen Schichten sowie eine Haftschicht. Diese sorgt dafür, dass die optischen Schichten dauerhaft mit dem bedrucken Objekt verbunden sind und nicht abgewischt werden können. Diese bestehen aus Farb- oder Metallpigmenten bzw. Lacken, die zu vielfältigen visuellen Effekten führen.

Beim aufwendigen Reliefprägen, insbesondere bei hohen Reliefs, wird in einem zweizügigen Verfahren Reliefbildung und Folienübertragung in unterschiedlichen Vorgängen aufgetragen. Hier ist eine sehr hohe Präzision unerlässlich, um Passdifferenzen auszuschließen. Denn diese Technik bewirkt eine dreidimensionale Verformung des Druckerzeugnisses durch eine deutlich fühlbare plastische Form. Im Gegensatz zum traditionellen Offsettdruckverfahren benötigt die digitale Heißfolienprägung (Sleeking) keinen Prägestock. Sie ist daher insbesondere bei kleineren Auflagen die günstigere Variante. Hier erfolgt die Prägung flach über eine spezielle Chromwalze.

Wirkung und Einsatzmöglichkeiten einer Heißfolienprägung sind vielfältig

Druckerzeugnisse mit Heißfolienprägung beeindrucken visuell und haptisch. Über metallisierte Folien wird Hochwertigkeit erzielt. Mit Lackfolien kommen besonders hohe Kontraste zwischen starken Farben oder matten und glänzenden Elementen schön zur Geltung. Verschiedene Ausführungsmöglichkeiten, bspw. als Planprägung oder Strukturprägung, können feine oder grobflächige Motive entstehen lassen. Gleichermaßen wirken haptische Unterschiede zwischen ungeprägten und geprägten Oberflächenanteilen. Buchdeckel und Umschläge für hochwertige Magazine oder Geschäftsberichte und Urkunden können so veredelt werden. Natürlich wirken auch besonders behandelte Visitenkarten, Glückwunsch- und Eintrittskarten, wie auch Gutscheine und edles Briefpapier. In der Verpackungsindustrie sind Folienveredelungen insbesondere bei hochwertigen Kosmetika und Parfüms gefragt. Aber auch unsere Faltschachteln und Verpackungen können Sie veredeln lassen. 

Das sollten Sie wissen

Wenn auch großflächige Prägungen möglich sind, kann die Heißfolienprägung immer nur einen Teil der Gesamtfläche des Produkts belegen. Bei sehr großen Flächen kann es hin und wieder zu Papierstaubeinschlüssen auf der Oberfläche kommen. Diese werden als kleine, aber doch wahrnehmbare schwarze Punkte sichtbar. Geprägte Elemente sollten eine gewisse Mindeststärke (0,3 mm) haben und korrespondierende zu prägende Elemente wie bspw. Buchstaben sollten einen Mindestabstand von 0,5 mm zueinander aufweisen, wodurch sich eine Mindestgröße der Schrift von 10 pt anbietet. Was es ansonsten noch zu beachten gibt: Das fachkundige Personal der Druckerei Gottschalk steht Ihnen jederzeit Rede und Antwort!